Erinnern – Um der Zukunft Willen!

Der 11. April | Gemeinsames Gedenken und Erinnern an die tragischen Ereignisse in und um Hellmitzheim vor 80 Jahren. [Foto Eva Ziegler]

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Gedenken als Zeichen gegen das Vergessen und Gleichgültigkeit

In Hellmitzheim ist der 11. April immer auch ein Tag des Gedenkens und der Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse im Frühjahr 1945. Posaunenchor, Kirchengemeinde und das Dorfarchiv Hellmitzheim luden zu einem besonderen Abend ein, der dem Gedenken an die tragischen Ereignisse vor 80 Jahren gewidmet war.

Hans Brummer, Stadtteilreferent und 2. Bürgermeister, begrüßte die Gäste in der gut gefüllten Hellmitzheimer Kirche. Er begleitete die Gedenkstunde anschließend an der Kirchenorgel.

Warum Erinnern & Gedenken?

Mit dieser und weiterer Fragen zum Gedenken und zur Erinnerungskultur und den Umgang damit befasste sich Harald Heinritz vom Dorfarchiv in seiner Ansprache.

„Auch wenn es eines Tages keine Zeitzeugen mehr gibt, darf es keinen Schlussstrich mit der Erinnerung, Besinnung und Trauer geben. Gerade wenn die Zeugnisse der persönlichen Erfahrungen schwinden, sind Tage und Orte wie heute hier in Hellmitzheim – und gerade auch in dieser damals zerstörten Dorfkirche – wichtig. Denn nur die Erinnerungen und das Verstehen der Geschichte erlaubt es uns, die Gegenwart zu meistern und die Zukunft zu gestalten: ERINNERN, UM DER ZUKUNFT WILLEN!“, so Harald Heinritz in seiner Ansprache.

Zeitzeugen berichten!

Danach griffen er und Marianne Schmidt Niederschriften von Zeitzeugen auf, die von den Ereignissen im Frühjahr 1945 erzählen.

„Die Amerikaner nahmen von Mönchsondheim aus Hellmitzheim unter Beschuss. Ich beobachtete die Aufklärer, wie sie über Hellmitzheim kreisten. Viermal flogen die Jagdbomber Schleifen. Ich hörte Geschrei und sah, wie es im Dorf brannte.“ | Hans Föttinger, Jahrgang 1928, Untere Dorfmühle

Weitere Zeitzeugenberichte wurden hier auf hellmitzheim.de bereits veröffentlicht: https://hellmitzheim.de/2023/04/10/als-granaten-und-bomben-fielen/#more-16687

Bilderschau auf die Kirchenfassade

Für den zweiten Teil des Abends wurden in der Kirche auf Stell- und Leinwänden weitere Zeitzeugenberichte und Friedenszitate zum selber erkunden gezeigt. Extra für den Abend hat Günther Fischer eine Bilderschau von Hellmitzheim der 1930er, 1940er und 1950er Jahr erstellt. Präsentiert wurden die Fotos auf dem Westgiebel der Kirche über dem Eingangsportal. Bei Mondschein im dunkelblauem Nachthimmel hinterließen die gezeigten Bilder einen ganz besonderen Eindruck auf die Gäste.

Ebenfalls im Außenbereich vor der Kirche umrahmte der Posaunenchor Hellmitzheim unter der Leitung von Sebastian Schneider den Abend.

Kerzen am Mahnmal des 11. April 1945

Pfarrerin Christine Kern verteilte an alle Gäste Kerzen, die entzündet neben dem 11.-April-Mahnmal in einer Schale abgelegt werden konnten. Mit einem Friedensgebet beschloss sie den Gedenkabend.

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Impressionen vom Abend

Fotos von Nico & Christine Kern, Eva Ziegler, Elisa Schneider und Harald Heinritz

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