Das denkmalgeschützte Haus Mönchsondheimer Str. 8 (früher Hs.Nr. 85) ist sicherlich eines der schönsten Fachwerkhäuser in Hellmitzheim. Aufgrund seiner besonderen Bauform ist es in vielen Fachbüchern über fränkisches Fachwerk erwähnt oder abgebildet. Das Haus wurde vermutlich Ende des 16. Jahrhunderts gebaut. Im Obergeschoß ist die Originalausstattung
aus der deutschen Renaissance noch fast vollständig vorhanden. Der gewachsene Gipssteinboden im Erdgeschoss und der aus dem massiven Stein geschlagene Gewölbekeller sind ebenfalls noch erhalten.
Trotzdem stellte der Besitzer 1987 den Antrag, das Haus abreißen zu dürfen. Der Iphöfer Stadtrat stimmte dem Abbruchantrag aber nicht zu. Damals überlegten viele Hellmitzheimer, was mit dem Haus geschehen sollte. Man diskutierte mehrere Möglichkeiten zur Erhaltung. Es wurde vorgeschlagen, das Haus innerhalb des Ortes zu versetzen oder nur den vorderen Teil zu erhalten. Außerdem war im Gespräch, das Haus abzutragen und nach Bad Windsheim ins Freilandmuseum zu versetzen. Bei all diesen Möglichkeiten hätte aber der wertvolle Keller nicht erhalten werden können. Der überwiegende Teil der Bürger sprach sich letztlich für eine Erhaltung des Bauernhauses an Ort und Stelle aus.
Daraufhin kam es am 21. April 1988 zur Gründung des „Verein zur Erhaltung eines historischen Bauernhauses in Hellmitzheim „. Zwei Jahre später konnte die Stadt das Fachwerkhaus erwerben und im März 1991 wurde bereits mit der statischen Sicherung der Wände und des Dachstuhls begonnen. Für die Renovierung wurden hohe Zuschüsse gewährt; der größte Teil der Finanzierung musste aber von der Stadt Iphofen getragen werden.
Im April 1995 konnte das historische Fachwerkhaus nach einer umfassenden Sanierung als „Bürgerhaus“ feierlich an die Hellmitzheimer übergeben werden. Seitdem wird es durch mehrere Hellmitzheimer Vereine genutzt. Der Veranstaltungsraum (ehemaliger Stall) kann auch für private Feierlichkeiten gemietet werden.