Nachwuchs bei Familie „Turmfalke“

Hellmitzheim – Ein neugieriger Blick zeigt: Sehr spät sind die kleinen Turmfalken heuer geschlüpft.

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Nisthilfe wird seit 25 Jahren gerne angenommen

Schon im zeitigen Frühjahr machen sich die Turmfalken-Altvögel bemerkbar – ihre Rufe sind im ganzen Ort weithin zu hören. Wenig später bezogen sie auch in diesem Jahr eine seit 1995 künstlich angelegte Niststätte. Diese etwa 50 mal 60 Zentimeter große Nisthilfe wurde von der damaligen evangelischen Jungschargruppe Hellmitzheim an einen Fenstersims fest installiert. Jedes Jahr ziehen nun dort Turmfalkeneltern ihren Nachwuchs auf.

2020 sind drei Jungvögel geschlüpft

Ein Blick in den Nistkasten brachte vor einigen Wochen Gewissheit: Drei Jungvögel sind heuer aus den Eiern geschlüpft.

Insgesamt drei junge Küken fanden sich Mitte Juni
im Nest der Hellmitzheimer Familie „Turmfalke“.
Foto: Harald_Heinritz

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Informationen zu den Greifvögeln

Den meisten Menschen fallen die Turmfalken vor allem bei ihrem Beuteflug auf, denn da stehen sie oft rüttelnd in der Luft. Sobald sie eine Beute erspäht haben, stürzen sie sich blitzartig herab. Gerne werden auch etwas erhöhte Ansitzplätze wie Strommasten oder Bäume genutzt. Oftmals werden zur Wühlmausbekämpfung zusätzlich auch Ansitze geschaffen, die gerne von den Vögeln angenommen werden.

Die zierlichen Greife bauen selbst keine Nester. Sie suchen sich Höhlen oder Nischen in Felsen. Auch Nester von anderen Vögel, insbesondere von Raben, werden von den kleinen Greifvögeln als Niststätte genutzt. Weil Höhlen und Felsen in unserer Region eher selten sind, werden auch Gebäude gerne genutzt. Dort angebrachte Nisthilfen werden dann tatsächlich zur Vogel-Kinderstube. So auch in Hellmitzheim.

Im April und manchmal auch erst im Mai legt das Weibchen die Eier ins Nest. Anschließend wechseln sich Männchen und Weibchen bei der Brut ab. Mit ihren Körpern halten sie die Eier etwa 38 Grad warm.

Die Küken sind immer hungrig

Nach einer Brutzeit von rund drei Wochen schlüpfen die Küken. Dies bedeute Schwerstarbeit für die Eltern, die nun ununterbrochen Nahrung heranschaffen, um die ewig hungrigen Jungvögel zu füttern. Nach rund fünf bis sechs Wochen sind die Jungvögel flügge und gehen dann selbst auf Beutefang.

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Titelfoto: Christian Söder