Wie a Hirt auf sei Schoof

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln…“

Zum heutigen Buß- und Bettag das Verständnis eines anonymen FRANKEN zum Psalm 23.

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Aus dem Gemeindebrief Nr. 66 – Oktober / November 2019 des Evangelisch-Lutherischen Dekanats Markt Einersheim:

Der Herr basst immer auf mich auf. Wie a Hirt auf sei Schoof.

Do kummer nix bassieren. Zu essn, zu trinken, a Dach überm Kopf.

Und wenn´s doch amol knüppeldick kummt, wenn i goar nemmer waas wo mer der Kopf stett, dann holt er mi do a widder raus und sorcht si um mich, zeicht mer die Spur. Do muss i also goar ka Angst mehr hohm.

Und wenn´s dann amol ganzer goar aus is mit mir, alos wenn i sterb amol, Ärcherdwann – dann bleibt´s genau so schee, wall dann simmer trotzdem nu alle zamm!

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zum Titelfoto:

Der letzte Hellmitzheimer Schäfer Hans Därr zieht mit seiner Herde durch das Dorf (ehemals Hauptstraße – heute Helmboldstraße). Bis in die 1960er Jahre war er als Gemeindeschäfer tätig. Er war der letzte Schäfer in der über 500-jährigen Hellmitzheimer Schäfer-Tradition. Foto: Im Hintergrund die Anwesen der Familien Kögler (links) und Popp (rechts). Original überreicht von Georg Rechter, Hellmitzheim, für das Dorfarchiv im Bürgerhausverein

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Psalm 23 – Original:

Der HERR ist mein Hirte,
mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.

Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße
um seines Namens willen.

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch
im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl
und schenkest mir voll ein.