Am deutschlandweiten Volkstrauertag wird auch in Hellmitzheim traditionell im Gottesdienst sowie in einer anschließenden Gedenkveranstaltung der Opfer von Kriegen, Gewalt, Vertreibung und Terror gedacht.
Das Buch Hiob
In Gottesdienst ging Pfarrerin Christine Kern auf das Leid der Menschen ein. Schon im Alten Testament spielt die Frage nach dem Leid eine prominente Rolle, am prominentesten im Buch Hiob.
„Für den Umgang mit dem Leiden gibt es keine einfachen Lösungen. Das Hiobbuch hält ganz verschiedene Perspektiven auf das Leiden bereit: Ergebung und Widerstand, Erklärung und Aufbegehren. Das Hiobbuch nimmt nichts von der Schwere des Leides weg. Es lotet jede Tiefe des Schmerzes aus. Und doch verweist es uns mitten im Dunkel auf das Licht: Ich weiß, dass mein Erlöser naht. Der Sturz geht nicht ins Bodenlose“, so die Pfarrerin in der Predigt.
Gemeinsames Gedenken am Ehrenmal
Nach dem Gottesdienst fand sich eine Abordnung der Soldatenkameradschaft Hellmitzheim, die Gottesdienstbesucher und Stadtteilreferent Ludwig Weigand vor der Kirche ein. In seiner Rede erinnert Weigand an den Pakt zwischen der Sowjetunion und dem Deutschen Reich und dem daraus folgenden Überfall und Krieg gegen Polen vor 80 Jahren. Der 1. September 1939 gilt heute als Beginn des 2. Weltkrieges.
Der Hellmitzheimer Stadtteilreferent sprach auch das Totengedenken, welches 1952 von Theodor Heuss eingeführt wurde. Es beginnt mit den Worten:
„Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker. Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren.“
Begleitet wurde die Gendenkveranstaltung vom Hellmitzheimer Posaunenchor unter der Leitung von Sebastian Schneider.
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Fotos: Harald_Heinritz_2019