(Graues Langohr | Foto Christian Söder)
In einer Feierstunde im Hellmitzheimer Flatterhaus drehte sich bei der Verleihung einer Auszeichnung alles um die Fledermaus, der im Landkreis durch ein einzigartiges Engagement geholfen wird.
„Fledermäuse im Weinlandkreis Kitzingen“ wurde am 02.10.2018 als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt gewürdigt und darf diesen Titel für zwei Jahre führen. Diese Ehrung wird an Projekte verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen.
Über 30 Gäste aus dem Natur- und Artenschutz, Vertreter der Regierung von Unterfranken, dem Landkreis, beteiligte Verbände, sowie Wegbegleiter und Unterstützer der Projekte folgten der Einladung. Die Auszeichnung wurde von Ministerialdirektor Georg Schlapp, Bayerischer Naturschutzfonds, im Flatterhaus Hellmitzheim überreicht. Bei seiner Laudatio betonte Schlapp die außergewöhnlich vielfältige Ausrichtung des ausgezeichneten Projektzusammenschlusses, dessen gemeinsamer Nenner die Öffentlichkeitsarbeit und als Zielart die Fledermaus, insbesondere das Graue Langohr ist. „Hier wird heute auch das großartige Miteinander ausgezeichnet“, sagte er.
Lob für die engagierte Initiativen gab es auch von Jörg Steinhoff von der Regierung von Unterfranken.
Über die Auszeichnung freuen sich (von links) Markus Schmitt (Landschaftspflegeverband Kreis Kitzingen), Marc Sitkewitz (LBV Unterfranken), Michael Völker (Weingut Völker), Georg Schlapp und Christian Söder. (Foto Harald Heinritz)
„Fledermäuse im Weinlandkreis Kitzingen“: ein UN-Dekade Projekt nicht nur für das Graue Langohr
Seit 2013 besteht ein umfangreiches Fledermausprojekt im Weinlandkreis Kitzingen. Es beinhaltet die Suche nach neuen Fledermausvorkommen, das Betreuen bekannter Fledermausquartiere und den Schutz der Lebensräume. Im Laufe des Bestehens wurden weitere Projekte initiiert und angegliedert. Durch facettenreiche Öffentlichkeitsarbeit wird für den Fledermausschutz geworben. „Hortus nocte“ ein lebendiger Naturgarten in Mainbernheim, der „Fledermauswein“ (Weingut Völker, Kitzingen) sowie die Saatmischung „Garten für Nachtschwärmer“ veranschaulichen biologische Zusammenhänge und kommunizieren die Bedeutung von Artenschutz. Unter dem Titel „Fledermäuse im Weinlandkreis Kitzingen“ wurden diese Projekte zusammengefasst.
Christian Söders Leidenschaft
Der, der sozusagen im Kreis Kitzingen mit den Fledermäusen fliegt, heißt Christian Söder. Die Tiere sind seine ganze Leidenschaft. Söders Ziel ist es, Leute zu gewinnen, die sich für Fledermäuse interessieren. In Hellmitzheim gehe ihm das Herz auf, denn „hier wird Fledermausschutz gelebt“.
Zentrales Projekt: Flatterhaus Hellmitzheim
Zentrales Projekt sei aber das Flatterhaus, das es seit 2016 gibt. Das sei eine Bereicherung für Hellmitzheim, sagte der stellvertretende Bürgermeister Ludwig Weigand. Ohne Söders Engagement und das des Vorsitzenden des Bürgerhausvereins, Harald Heinritz, hätte es nicht verwirklicht werden können. Dass insgesamt schon 30 Gruppen durch das Flatterhaus geführt worden seien, erfüllt Söder mit Stolz, denn Hellmitzheim liege ja nicht in der Würzburger Fußgängerzone. Wenn Schulklassen kommen möchten, gibt es laut Söder mittlerweile Buszuschüsse vom Landkreis.
Hintergrund: UN-Dekade Biologische Vielfalt
Die Vereinten Nationen haben das Jahrzehnt von 2011 bis 2020 als UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen. Die Dekade soll die Umsetzung des UN-Übereinkommens von 1992 unterstützen. Ziel ist es, den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Dazu soll auch das gesellschaftliche Bewusstsein gefördert werden. Genau hier setzt die deutsche UN-Dekade an: Sie möchte mehr Menschen für die Erhaltung der biologischen Vielfalt, unserer natürlichen Lebensgrundlage, gewinnen. Ein Schwerpunkt ist daher die Auszeichnung von vorbildlichen Projekten. Die Mitwirkenden setzen sich für die biologische Vielfalt ein, indem sie sie schützen, nachhaltig nutzen oder ihren Wert vermitteln.
Weitere Informationen zur Auszeichnung sowie zu den einzelnen Projekten rund um „Fledermäuse im Weinlandkreis Kitzingen“ unter www.naturgeflatter.de.
Das Projekt wird darüber hinaus auf der deutschen UN-Dekade-Webseite vorgestellt: www.undekade-biologischevielfalt.de.
(Foto Christian Söder)