Foto: Feldbrand bei Hellmitzheim am 15. Juli | Aus meteorologischer Sicht endet der dreimonatige Sommer mit Ablauf des August. Wie war er, der Sommer 2023? Ein Rückblick…
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Offenbach / Mainz / Hellmitzheim
Der diesjährige Sommer ist aus Sicht von Meteorologen nicht ungewöhnlich für Mitteleuropa. Der Klimawandel ist für sie dennoch spürbar – und ihre Prognosen sind wenig optimistisch. Weltweit betrachtet war es ein Sommer der Extreme. Nach Angaben des Erdbeobachtungsprogramms Copernicus war der Juli 2o23 der wärmste je gemessene Monat. In Europa gab es besonders im Mittelmeerraum massive Hitzewellen. In der Türkei wurde Mitte August die mit 49,5 Grad höchste Temperatur seit Beginn der Aufzeichnungen registriert. In Norditalien wüteten schwere Unwetter, bei denen Anfang August Hagelkörner einen Durchmesser von bis zu 19 Zentimeter erreichten.
Sommerrückblick für die Region um Hellmitzheim
Der Juni 2023 fiel in unserer Region mit 20,8 Grad um 4,0 Grad mal wieder deutlich zu warm aus. Auch der Juli 2023 war nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zu warm. Das Temperaturmittel lag mit 21,0 Grad Celsius um 2,5 Grad über dem Juli-Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Der August kam auf ein Mittel von 20,1 Grad und lag damit 2,1 Grad über dem vieljährigen Mittel von 18,0 Grad.
Somit lagen alle drei Sommermonate auch in unserer Region deutlich über dem jeweiligen Mittelwert.
Temperaturunterschiede
In den drei Sommermonaten Juni, Juli und August (= 92 Tage) wurden 59 Tage mit über 25 Grad Celsius gezählt. Meteorologen sprechen hier von einem Sommertag. Es gab 25 heiße Tage mit über 30 Grad. Der heißeste Tag war Samstag, der 15. Juli. Auf 36,8 Grad ist die Temperatur angestiegen. An diesem Tag heulte nachmittags infolge eines Feldbrandes am süd-östlichen Ortsrand von Hellmitzheim die Sirene. Örtliche Landwirte und die Feuerwehren brachten das Feuer aber unter Kontrolle.
Die kühlste Temperatur wurde am 2. Juni mit nur 9,5 Grad am Morgen gemessen.
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Niederschlag um Hellmitzheim geringer als üblich
Mit knapp 164 Litern Niederschlag pro Quadratmeter unterlief der vergangene Sommer den vieljährigen Durchschnitt von 187 Liter um 23 Liter. „Es herrscht gerade in 2-Meter-Bodenschichten in Mainfranken nach wie vor eine große Dürre“, so der Offenbacher Wetterdienst.
Am 8. Juni regnete es in diesem Sommer mit 22,4 Liter die größte Menge innerhalb 24 Stunden.
Regnete es im Juni (-25,3 Liter) und Juli (-5,4 Liter) noch deutlich weniger als im Durchschnitt, so lag der August mit 67,0 Liter etwas höher (+7,8 Liter). Seit Jahresanfang war dies nach dem März erst der zweite Monat mit überdurchschnittlichem Niederschlag in unserer Region. Alle anderen sechs Monate lagen teils deutlich niedriger.
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Wetterdaten August `23
Im Monatsprotokoll der Agrarmeteorologie Bayern finden sich Messdaten über Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer aus der Region der Hellmitzheimer Bucht vom vergangenen Monat:
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Bauernregel zum aktuellen Monat September:
„Septemberdonner prophezeit
viel an Schnee zur Weihnachtszeit.“
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Titelfoto Feuerwehr