Mein Lieblings-Kalenderspruch

4. Advent | Im Hellmitzheimer Adventskalender öffnet sich Türchen 19. Heute mit Zitaten und einem Gedicht zum Thema „Krieg & Frieden“.

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Der Politikwissenschaftler Michael Berndt schrieb aus Anlass des Antikriegstages am 1. September 2004:

„Sollen aus dem zweiten Weltkrieg Lehren gezogen werden, dann muss an die dem Krieg vorausgehende, in den Köpfen von statten gehende, Gewöhnung an Krieg, Gewöhnung an militärische Gewalt, ja Gewöhnung an Gewalt als Mittel der Konfliktbearbeitung erinnert werden. Aber, es ist nicht nur daran zu erinnern, wie an etwas, das es früher einmal gab, dass wir nun aber überwunden haben. Nein, diese Akzeptanz von Gewalt und Krieg, als vermeintlich letztem, äußerstem aber eben notfalls auch notwendigen Mittel und die fortwährende Reproduktion dieser Akzeptanz bleibt ein aktuelles Problem.“

Eine Alternative nennt der Dalai Lama: „Mitgefühl. Das einzige Mittel gegen Unverständnis, Hass und Gewalt.“

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Weitere Zitate zum Thema:

„Ich glaube, dass der Krieg die Menschheit erniedrigt und jeder Krieg im Sieger wie im Besiegten die niedrigsten Instinkte hervorruft. Kriege sind der Menschheit unwürdig.“

Dr. Konrad Adenauer – Deutscher Bundeskanzler

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„Kriegsgräberfelder sind Stätten würdigen Gedenkens. Sie stellen eine eindrucksvolle Mahnung für den Frieden dar; die eindrucksvollste Mahnung, die ich mir überhaupt vorstellen kann.“

Prof. Dr. Karl Carstens – Deutscher Bundespräsident

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„An den Frieden denken heißt, an die Kinder denken.“

Michail Gorbatschow, Generalsekretär des Zentralkomitees der kommunistischen Partei der Sowjetunion 1985-1991

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„Wer an Europa zweifelt… wer an Europa zweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen.“

Jean Claude Juncker

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Der Politikwissenschaftler Michael Berndt, der eingangs zu Wort kam, meinte am Volkstrauertag 2o2o weiter:

Deutschland hat den Ersten und Zweiten Weltkrieg verloren. Hegen wir heute Hass gegen unseren Besieger und Nachbarn? Nein: Wir haben uns mit den Siegern versöhnt in dem Bewusstsein, ihnen zuvor großes Leid zugefügt zu haben: Spanien, Frankreich, Polen, Tschechien, die damaligen Sowjetunion mit heute Russland, Dänemark, Belgien, Niederlande, Italien, Griechenland, die Balkanstaaten, Rumänien, Norwegen, Großbritannien.

Wie stehen wir heute zur Ukraine oder zum russischen Volk; zur russischen Regierung, zu Türken hier und dort, Kriegsflüchtigen und Heimatvertriebenen? Zu unserm Arbeitskollegen, Nachbarn, zu unseren Partnern und Kindern?

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Und so beschreibt Wilhelm Busch einen bewaffneten, tierischen Friedenshelden:

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Ganz unverhofft, an einem Hügel, sind sich begegnet Fuchs und Igel.

Halt, rief der Fuchs, du Bösewicht! Kennst du des Königs Order nicht?

Ist nicht der Friede längst verkündigt, und weißt du nicht, dass jeder sündigt,

der immer noch gerüstet geht? Im Namen seiner Majestät.

Geh´ her und übergib dein Fell. Der Igel sprach: Nur nicht so schnell!

Lass` dir erst deine Zähne brechen, dann wollen wir uns weiter sprechen!

Und all sogleich macht er sich rund, schließt seinen dichten Stachelbund,

und trotzt getrost der ganzen Welt, bewaffnet, doch als Friedensheld.

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