Großes Interesse an Bürgerversammlung

Wer am Dienstagabend bei der Bürgerversammlung in den voll besetzten Saal blickte, der bekam eine Ahnung davon, welch großes Interesse am gemeindlichen Leben in Hellmitzheim derzeit herrscht.

 

Noch vor dem eigentlichen Beginn galt es am Dienstagabend ein Problem zu lösen: „Sitzen oder stehen?“ Denn die bereitstehenden 60 Stühle reichten beileibe nicht aus, um allen Gästen eine Sitzmöglichkeit anzubieten. Kurzerhand holen sich die Besucher weitere Stühle aus der benachbarten Stube des Gasthauses. Bürgermeister Josef Mend begrüßte dann immerhin 80 Hellmitzheimerinnen und Hellmitzheim. Bei einer Einwohnerzahl von derzeit 387 ist dies eine sehr beachtliche Zahl.

 

Zu Anfang erinnerte der Bürgermeister daran, dass die Bürgerversammlung der Information der Gemeindebürger dient, der Erörterung gemeindlicher Angelegenheiten und der Verabschiedung von Empfehlungen an den Stadtrat.

 

Rück- und Ausblick

In knapp zwei Stunden zeichnete Josef Mend ein attraktives Bild seines zweitgrößten Stadtteils auf. Rückblickend informierte der Bürgermeister über die Installierung eines Defibrillators. Die Anschaffung wurde in der letztjährigen Versammlung angeregt. Vor ein paar Wochen installierten Mitarbeiter des Bauhofes das Gerät am Zugangsbereich zum Spielplatz. Eine Einführung zum Umgang und Bedienung des Nothelfergerätes fand bereits statt. Eine zweite Schulung wird folgen.

Der Kindergarten in Hellmitzheim hat derzeit gute Belegungszahlen. Jedoch verlassen im Sommer 2019 viele Kinder die Einrichtung und beginnen ihre Schulzeit. Ob die Neuanmeldungen die Austritte kompensieren können, ist derzeit noch offen.

Ein weiteres Thema war die Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaik im Hellmitzheimer Flurstück „Fuchsleiten“, direkt an der Bahnstrecke Nürnberg – Würzburg. Hiefür ergänzte im Herbst 2018 der Stadtrat den Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan.

Grundstücke für Bauwillige werden aktuell in Hellmitzheim nicht neu erschlossen. Im Bereich der Siedlung „Am Kirchbach“ und am Anwesen „Jägerhaus“ findet sich aktuell noch Bauland, welches sich im Besitz der Kommune befindet. „Wer in Hellmitzheim bauen möchte, der möge sich doch bitte direkt an mich wenden. Wir finden eine gemeinsame Lösung“, so Mend weiter. Dabei machte er auch deutlich, dass ihm eine Innerortsbebauung (Nachverdichtung) sehr am Herzen liegt. Hier folgte dann aber auch ein Appell an die privaten Grundstückseigentümer, ungenutzte Anwesen und Bauflächen bei Anfragen zur Verfügung zu stellen.

Lob gab es vom Bürgermeister für die Sanierungsarbeiten am ASV-Sportheim „Schafscheune“. Er hob die unkomplizierte Mitarbeit mit den Vereinsverantwortlichen, die hohe Zahl der Arbeitsstunden in Eigenleistung der Vereinsmitglieder sowie den Gemeinschaftsgeist bei der Sanierung im Dachgeschoss hervor. Vereinsvorstand Walter Heintz bedankte sich im Gegenzug für die Unterstützung seitens der Stadt und informierte, dass die Arbeiten im Sanitärbereich abgeschlossen und der neue Fitnessraum nun wieder geöffnet sei.

Weiter Themen der Bürgerversammlung waren:

– die erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft…“

– die Sanierung und Ausbau der ehemaligen Dorfschule zu Wohnzwecken

– Gewässerentwicklungsplan am Hellmitzheimer Kirchbach: „Bach erleben – Bestand sichern“

– mögliche Umnutzungen von Gebäuden im Ortskern

– ein pädagogischer Dorfrundgang in Ergänzung zum Flatterhaus

– Datenerhebung zum Gebäude- und Flächenmanagement

– Konzepte zum Kernwegenetz in Hellmitzheim

 

Darüber hinaus sprach das Ortsoberhaupt weitere spannende Themen an, die es dieser Tage in Iphofen und seinen weiteren sechs Stadteilen gibt: den Bau des Kreisverkehrs an der Bundesstraße 8, der manches Hindernis mir sich bringen wird; der Zustand des Hallenbades, das wohl „nicht morgen einstürzen“ werde, aber möglichst rasche saniert werden soll; die zukünftige Nutzung des ehemaligen Kaufhauses Stöhr am Iphöfer Marktplatz; eine stärkere Zusammenarbeit mit benachbarten Bauhöfen;

Und wie in jeder Bürgerversammlung der vergangenen 25 Jahre wurden auch wieder drei Problempunkte erörtert: zu hohe Fahrgeschwindigkeiten, fehlende Parkmoral mancher Zeitgenossen sowie die herrenlosen Hundehaufen.

(Fotos Harald Heinritz)