Kerwa-Programm mit himmlischen Dialeggd

TRADITIONEN werden in Hellmitzheim großgeschrieben. Und so wird auch die Kirchweih noch sehr traditionell gefeiert: 2025 vom 2. bis 6. Oktober.

***

AUF ZUR KIRCHWEIH IN HELLMITZHEIM

+++Programm 2025+++

SCHAUSTELLERBETRIEB VON SAMSTAG BIS MONTAG

***

DONNERSTAG | 2. OKTOBER

19:00 UHR | FESTGOTTESDIENST

20:00 UHR | BREMSERFEST AM SPORTPLATZ

***

FREITAG | 3. OKTOBER

10:00 UHR | WEISSWURSTFRÜHSTÜCK IM SPORTHEIM

14:00 UHR | SPAZIERGANG – KAFFEE & KUCHEN

17:30 UHR | SCHANKBETRIEB BEIDE GASTHÄUSER

21:30 UHR | HOLGER´S KELLERBAR

***

SAMSTAG | 4. OKTOBER

13:30 UHR | KIRCHWEIHBAUM WIRD AUFGESTELLT

15:00 UHR | GEMEINDEHAUS KAFFEE & KERWAGEBÄCK

18:00 UHR | PARTY-ABEND IM ASV-SPORTHEIM

***

SONNTAG | 5. OKTOBER

13:00 UHR | TOMBOLA & GETRÄNKE FEUERWEHRHAUS

13:30 Uhr | FESTUMZUG DER KIRCHWEIHBURSCHEN

14:00 UHR | BILDERSCHAU BÜRGERHAUS

17:30 UHR | FESTBETRIEB IM SPORTHEIM

***

MONTAG | 6. OKTOBER

14:30 UHR | KAFFEEKRÄNZCHEN & KINDERPROGRAMM

17:00 UHR | PLATZKONZERT AM KÄRWA-BAAM

& SCHANKBETRIEB BEIDE GASTHÄUSER

***

Ausführliches PROGRAMM =>

***

A himmlischer Dialeggd

In Hellmitzheim werden an der „Kerm“ auch immer noch die überlieferten Kirchweihlieder gesungen. Und dies von Jung und Alt im besten Hellmitzheimer nord-west-mittelfränkischem Dialekt. Und warum die fränkische Mundart auch als „Himmlisch“ bezeichnet wird, darüber habe ich mir ein paar Gedanken gemacht:

***

Vom mystischen Ursprung der fränkischen Sprache

Der Franke als solcher dudd sich arch schwer, ercherdwos Gscheids über die Wurzeln seiner Schbrach (oder Schbroch oder Schbrooch) zu erfahren. Des is scho deshalb so, weil die Ursprünge des Fränggischn während des Zeitenlaufs anderswo und ercherdswann im Nebel zwischen Rhön, Fichtelgebirch, Schdeicherwald und Altmühl verschwunden sind.

Wer zum Beispiel waren die Vorfahren werkli, die sich bei der Völkerwanderung hier bei uns braad (oder brääd) gmachd ham? Wor´s a weng a Gschwadl? Oder waren´s was wir vermuten und was im Blick auf uns Nachfahren gar nicht anders sein kann, g´scheide, fleißige Stämme mit wunderschönen Menschen?

Und wie haben die Thüringer gredt, die aa a amol a bissla hier umeinandergflaagd sinn (oder senn), bevor ihnen die Franggn aus dem Westen, schlachferdich, wie sie waren, anno 531 gscheid eine auf die Waffl g´haud ham.

Wie haben die Gegner mideinander g´rädt? Oder haben sie sich immer nur verdroschn? Ferner: Welche Auswirkungen hatte es, als es mehrmals hintereinander hieß: „Edz machmer hald amol a wenig a Lautverschiebung“. Fragen über Fragen.

Nix wissmer vo unserer Schbrach. Außer dass das Fränggische als solches eher einem babylonischen Sprachengewirr gleicht als einer Einheitssprache. Soch amal als West-Mittelfranke oder Oberfranke, also wissenschaftlich gesehen als Oberostfranke, zu einem Unterostfranken, also zu einem Menschen aus Wärzburch und Umgebung, bloß zum Beispiel „Des is aber a brääds Bredd“. Dann antwortet der Unterfranke dir: „Du maanst es breeds Braad“.

Desderwäicher hat fei der Frangge noch lang kä brädds Bredd oder breedes Brad vorm Gleeskobf. Aber er verfügt eben über eine facettenreiche Sprache, die sogar das Prädikat „himmlisch“ verdient.

Weil es nämlich zwar schwierig ist, zu den historischen Wurzeln dieser Mundart vorzudringen, nicht aber zu den mystischen. Und so gebe ich mit Genugtuung folgende Überlieferung weiter:

„Als am achten Schöpfungstag die Dialekte verteilt wurden, gingen die Franken zunächst leer aus. Und da waren´s gscheid draurich. So sprach man im Norden Plattdeutsch, am Rhein beispielsweise Kölsch und im Voralpengebiet Bayrisch oder babbeld Schwäbisch. Gut: Sächsisch ist jetzt auch nicht unbedingt erstrebenswert. Aber wie gesagt, der Frangge war wergli draurich. Grinna ham´s und zum lieben Gott gsochd: Gib uns hald aa a weng a Mundard.

Da hat der liebe Gott gmeend (oder gmaand):

„Wissder wos, waafd hald eefach so wie iich“.

Und seither ham mir eben unsern himmlisch´n Dialeggd… und feiern aa olla Johr am Sundoch nach Michaeli rechd schää den Geburdsdach vo unerra Kerch in Hellmsa.

***

Text & Titelfoto Harald Heinritz